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1.
Schulgeschichte
Dettighofen
und Lanzenneunforn |
Anhaltspunkte
über die Anfänge der Schule von Dettighofen und Lanzenneunforn
fehlen leider. Das Schreiben des Schulinspektors Pfarrer Gutmann
in Steckborn am 15.2.1801 an den Erziehungsrat gerichtet, lässt dürftige
Verhältnisse der Schule Dettighofen erahnen. Die Armut der
Gemeinde verunmöglichte je länger je mehr auch das Minimum der
Lehrerbesoldung aufzubringen, so dass die Bürger am 27. Hornung
1835 beschlossen, die Schule einstweilen aufzuheben. Die Schüler
von Dettighofen wurden vorläufig der Schule in Pfyn zugeteilt,
mit der ausdrücklichen Bedingung, dass die Schüler aus
Dettighofen jederzeit wieder weggewiesen werden könnten. Erst 12
Jahre später war dann Pfyn nicht mehr in der Lage, alle
Dettighofer Schüler zu berücksichtigen. Am 29. Christmonat 1853
erklärten sich die Gemeinden Pfyn und Lanzenneunforn auf drei
Jahre bereit, die Kinder in ihren Schulen aufzunehmen.
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Im
Jahre 1856 beabsichtigte der Erziehungsrat auf Grund eines
Beschlussentwurfes vom 2. Oktober, die drei Schulgemeinden
Dettighofen, Gündelhart und Lanzenneunforn zu vereinigen und verfügte
gleichzeitig die feste Zuteilung der bisher zur Schule Herdern gehörenden
Ortschaften Wilen und Moorwilen zu Lanzenneunforn, das für das
ganze Einzugsgebiet Schulort werden sollte. Zu diesem Zweck hätte
Lanzenneunforn, das weder Schulhaus noch Lehrerwohnung besass, ein
„doppeltes“ Schulhaus mit Lehrerwohnungen zu erstellen. Weder
kam die beabsichtigte Schulvereinigung zustande, noch vermochten
Erziehungs- und Regierungsrat die verfügte Zuteilung von Wilen
und Moorwilen nach Lanzenneunforn durchzusetzen. Der Erziehungsrat
sah ein, dass er Gündelhart fahren lassen musste, hoffte aber,
die Klassenschulen durch den Zusammenschluss wenigstens von
Dettighofen und Lanzenneunforn retten zu können. Aber auch diese
Hoffnung wurde durch kategorische Ablehnung zunichte.
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2.
Schulkreise Dettighofen und Lanzenneunforn |
So bildete der Erziehungsrat am 19.8.1857
schliesslich aus den Einwohnern beider Konfessionen den Schulkreis
Dettighofen, der die Orte Dettighofen, Burg, Lochmühle,
Hirschensprung und neu Schweikhof und Kugelshofen umfasste. |
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Für den Schulkreis Lanzenneunforn und die
Einwohnerschaft beider Konfessionen verfügte er die Zugehörigkeit
der Ortschaften Lanzenneunforn, Meienberg, Ammenhausen,
Liebenfels, Eggmühle, Reutershaus inklusive Wilen und Moorwilen.
Er auferlegte der Schulgemeinde bis spätestens am 1.10.1859 ein
neues Schulhaus an der nordwestlichen Seite des Dorfes zu
erstellen und den erforderlichen Schulweg nach Wilen und Moorwilen
herzustellen bzw. zu unterhalten. Lanzenneunforn verzichtete auf
die Zugehörigkeit von Wilen und Moorwilen, hoffte man doch,
dadurch vom Schulhausneubau verschont zu werden. Herdern anerbot
sich, falls man Wilen und Moorwilen ihnen wieder zuteile, den
Schulfonds entsprechend zu äufnen und eine Klassenschule
einzurichten. Daraufhin korrigierte der Erziehungsrat am 25.3.1859
seinen Beschluss und teilte Wilen und Moorwilen wieder der
Schulgemeinde Herdern zu. Lanzenneunforn erfüllte die
gesetzlichen Verpflichtungen dadurch, dass man in die bestehenden
Gebäude ein Schullokal einrichtete und eine Lehrerwohnung zur
Verfügung stellte und daneben einen Schulacker beschaffte. |
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Dettighofen bedankte sich für die ihm zugebilligte
Eigenständigkeit,
begann unter grösster Anstrengung den Schulfond anzureichern und
sich mit der Erstellung eines Schulhauses zu befassen. Anfangs
April 1861 wird die Schule in Dettighofen mit 42 Schülern eröffnet. |
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Die
am 23.3.1852 in Lanzenneunforn beginnende Sommerschule umfasst 76
Schüler. Am 7.11.1853 eröffnete Pfarrer Heuberger die
Winterschule. Am gleichen Tag übernahm die Schule die
katholischen Schüler von Dettighofen, nämlich 10 Alltags- und 5
Repetierschüler. |
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3.
Das Schulhaus
Lanzenneunforn
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Auf
Antrag der Schulbehörde wird am 4.2.1900 einstimmig der Bau
eines Schulhauses beschlossen. Der Plan des Architekten
Brenner in Frauenfeld wird am 19.5.1900 vorgelegt. Der
Kostenaufwand wird auf rund Fr. 44'000. – beziffert.
Aufgrund einer grösseren Steuerbusse und Nachsteuer vom
Besitzer des Schlosses Liebenfels konnte die Bauschuld von
Fr. 53'923.11 gut finanziert werden. Am 1.9.1901 wurde das
Schulhaus eingeweiht.
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Am 17.3.1946 trafen sich die Schulvorsteherschaften
von Gündelhart-Hörhausen, Hörstetten, Homburg, Dettighofen und
Lanzenneunforn zur Aussprache über die Gründung einer
Sekundarschule in Hörhausen. Bezüglich Errichtung einer
Sekundarschule in Hörhausen lag ein Kostenvoranschlag von Fr.
170'000. – vor. Es wurde am 4.7.1949 einstimmig beschlossen, der
Sekundarschule Hörhausen beizutreten. Der Regierungsrat lehnte
jedoch am 12.4.1950 die Gründung der Sekundarschule Hörhausen
ab. |
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Bereits
im Jahre 1970 wurde erstmals von einem eventuellen Bau einer
Turnhalle in Lanzenneunforn gesprochen. Die Schulgemeinde
Lanzenneunforn mit ihren zwei Lehrstellen konnte dies im
Alleingang aus gesetzlichen Gründen nicht realisieren, weil
dafür mindestens drei besetzte Lehrstellen notwendig waren. Ein
Jahr später wurde mit der Schulgemeinde Dettighofen Kontakt
aufgenommen und diesbezüglich Gespräche geführt. Die
Schulkommission Dettighofen war jedoch an der Mitfinanzierung der
Turnhalle nicht interessiert, da sie im Moment andere finanzielle
Aufgaben zu erfüllen hatten.
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4.
Fusion der Schulgemeinden Dettighofen und Lanzenneunforn |
Bedingt durch den Rücktritt einer Lehrkraft im Frühjahr
1972 blieb in Lanzenneunforn eine Lehrstelle infolge des
Lehrermangels unbesetzt. Auf Anraten des Schulinspektors wurde mit
der Schulgemeinde Dettighofen Verbindung aufgenommen um nach einer
Lösung zu suchen. Da die Schülerzahlen in beiden Gemeinden zu
dieser Zeit im sinken begriffen waren, konnte mit den drei
verbleibenden Lehrkräften der Schulbetrieb aufrechterhalten
werden. So wurden in Dettighofen die Schüler der 1. – 4. Klasse
und in Lanzenneunforn die 5. und 6. Klasse unterrichtet. Später
entstand dank einigen Initianten aus beiden Gemeinden auch ein
Kindergarten im Schulhaus Lanzenneunforn. |
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5.
Bau der Turnhalle und Umbau des Schulhauses Lanzenneunforn |
Am 1.1.1980 fusionierten die beiden Schulgemeinden
Dettighofen und Lanzenneunforn. An der Budgetgemeindeversammlung
vom 14.3.1983 entschieden die Stimmbürger, den Turnhallenneubau
in Lanzenneunforn zu realisieren. Die neue Turnhalle wurde auf
Schulbeginn im April 1986 fertig gestellt und am 5. - 7.9.1986
konnte das Einweihungsfest für die MZH in Lanzenneunforn gefeiert
werden. |
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Auf
Grund der steigenden Schülerzahlen und dem Renovationsbedarf des
Schulhauses Lanzenneunforn, wurde am 5.11.1993 dem
Projektierungskredit für die Renovation und Umnutzung des
Schulhauses in Lanzeneunforn durch die Stimmberechtigten
zugestimmt. Die Bauarbeiten wurden im November 1994 begonnen und
im August 1995 abgeschlossen. Am 23.9.1995 wurde in Lanzenneunforn
das Einweihungsfest abgehalten.
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